Montag, 18. Juni 2012

Frauen sind kein Verkaufsargument

Über Sexismus zu debattieren kann anstrengend sein. Am härtesten ist es für mich wenn ich mit anderen Frauen darüber diskutiere und mit die altbekannten Antworten  und Klischees entgegen schlagen.  Diese aus weiblichen Mund und somit der betroffenen Zielgruppe zu hören lässt mich manchmal verzweifeln.
"Ist doch nicht schlimm/ ist doch ganz lustig."
"Es gibt Wichtigeres über das man sich aufregen kann."
"Frauen haben nur mal schönere Körper und Männer gucken die sich gerne an."
"Sex sells."
Falls ich dann doch irgendwann Verständnis für das Problem ernte, kommt oft ein "Das wird sich doch nie ändern." Deprimierend.
Das zeigt doch nur wie indoktriniert und manipuliert wir bereits sind, wenn Frauen diese Unterdrücker Argumentation runterbeten.

Frauen sind kein Verkaufsargument und kein Produkt-Accessoire, sondern Individuen!
Allein das Frauen die Accessoires der zu verkaufenden Produkte sind, ist widerlich. Die Waren sind nur Gegenstände die uns das Leben leichter machen sollen. Die Werbestrategen der sexistischen Anzeigen hingegen sehen die Frau als Gegenstand der den Verkauf des Produkts erleichtern soll.

Der Gipfel sind für mich einzeln gezeigte Körperteile die vollends vom fühlenden, denkenden Menschen ( im meisten Fall einer FRAU)  abgetrennt sind.  Die Frau wird als Mittel zum Zweck ( Verkaufen) degradiert, zum Objekt gemacht und mit einer Ware gleich gesetzt. Nur Brüste, Beine, Unterleib. Wer glaubt denn ernsthaft das die Zielgruppe des modernen ( aufgeklärten ) Mannes sofort wie ein brünstiger Gorilla in den Laden rennt um das Produkt zu kaufen? Traut ihr den Männern nicht mehr Entscheidungskompetenz zu? Werbung für Parfum, Bier, Männerkosmetik und Unterhaltungselektronik kommt leider zu oft als schlechter Herrenwitz daher, über den der Mann vielleicht heimlich gluckst, aber dann doch knallhart vergleicht ( hoffentlich). Aber zurück zu den Frauen und Männern die Sexismus nicht mal erkennen ( wollen ).  Hier eine paar Erklärungen warum ich mich an nackten Frauenleibern, Sex-Anspielungen und RollenKlischees in der Werbung störe.

Frauen sind keine Objekte.
Wir sind keine Dekoration für ein Produkt.

Frauen sind kein Verkaufsargument.
Frauen sind keine Ware und nicht mit einem Produkt gleichzusetzen 

Frauen dienen nicht der Befriedigung des Mannes. Wir sind nicht frei verfügbar!
Frauen sind Menschen mit einer Seele, keine Sexpuppen  die allzeit verfügbar sind. Warum soll eine Werbung für ein Produkt einen Mann erregen? "Sex sells" ist Kackscheisse, wir alle sind fühlende und denkende Menschen, keine triebgesteuerten Neandertaler.  
Zwar keine Werbung aber eine gutes Beispiel für die eingeforderte "Verfügbarkeit" von Frauen die angeblich lustig sein soll. Dieses "lustige" Bild wurde auf Mein-Fun.com gepostet.






















Kein Produkt der Welt verbessert die  Flirtchancen bei Frauen.
Wenn du ein Idiot bist und kaufst Axe-Perfum, dann bist du danach nur ein nach Axe stinkender Idiot. 

RollenKlischees sind nicht hilfreich, oder lustig.
Frauen und Männer sind Individuen mit unterschiedlichen Wünschen und Verhaltensmustern. Es gibt nicht Die scheue, hilfsbedürftige Frau die den Haushalt macht und Den starken dominanten Ernährer. Positiver Sexismus ist ebenso verkehrt. Bsp. " Frauen können das doch viel besser." Homosexuelle werden dabei meist völlig außen vor gehalten. Heterosexualität wird propagiert und dargestellt, dies macht homosexuelle Menschen unsichtbar in der Werbung und dadurch auch ein Stück weit in der öffentlichen Wahrnehmung.

Was ist denn nun sexistische Werbung?
Einen sehr hilfreichen  Kriterien Katalog bietet die österreichische Organisation Watchgroup.

Hier ein Auszug aus deren Vorwort:

"Sexistische Werbung ist die Darstellung von geschlechterbezogenen Vorurteilen und Verhaltensweisen, die eine Personengruppe (Frauen, Männer, Transgender, Homosexuelle ...) gegenüber einer anderen sozial abwertet. 
Juristisch wird Sexismus definiert als Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, das heißt als Ungleichbehandlung ohne sachliche Rechtfertigung. 
Menschenrechtlich betrachtet sind Abwertungen oder Stereotypisierungen von Frauen in Medien und Werbung eine ausdrückliche Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. 
Aufgabe der Werbeschaffenden, der werbenden Unternehmen und der Zivilgesellschaft muss es daher sein, Menschenrechte zu achten und Werbebotschaften die sexistische, abwertende und diskriminierende Darstellungen zum Inhalt haben, zu kritisieren und zu ändern."

Seit Jahrzenhten beschäftigt sich Jean Kilbourne mit  Sexismus in der Werbung und hat bereits drei Filme darüber gedreht. Unermüdlich hält sie zum Thema Sexistische Werbung fundierte Vorträge in amerikanischen Universitäten und ist auf allen Kanälen unterwegs.

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