Montag, 5. November 2012

Feministische Blogschau

Was hat mich die letzten Wochen aufgeregt oder im besten Fall amüsiert?

Sexismus is never funny

Warum ironisch gemeinter Sexismus genauso schädlich ist wie der böswillige, erklärt bitchmedia im Artikel  Hipster sexism.


U don't owe me

Amerikanische Frauen "singen" anlässlich der US-Präsidenstschafts-Wahlen gegen unsäglichen 'War on woman' an. Mit dem Klassiker "U don't owe me" von Lesley Gore. Bitte den Text unter dem Video lesen.


"You Don't Own Me" PSA from You Don't Own Me on Vimeo.

 

Frauen-Armut

Über den Zeit-Artikel Arme Frau spricht fuckermothers in sonntagslekture-zu-weiblicher-armut.


"Opferindustrie" rüstet auf

Der geistige Brandstifter Kachelmann, der trotz erheblicher Zweifel (an seiner Unschuld!) freigesprochen wurde, fordert nun Schadensersatz von Claudia D. Die er übrigens auch gern als Kriminelle betiteln möchte. Aktivistinnen der Initiative für Gerechtigkeit bei sexueller Gewalt demonstrierten vor dem Gerichtsgebäude und verteilten Flyer, damit endlich Schluss ist mit der Opferdiffamierung. Gnädig gestattet von Günther Jauc und co. erzählte Kachelmann Bullshit über die angebliche "Opferindustrie", ungeahnt der FAKTEN. Das Medienecho wandelt sich nun etwas.


Hollaback

Melanie von Femgeeks hat in Edinburgh einen Workshop der hollaback Bewegung besucht und ihre Eindrücke unter hollaback-feministischer-aktivismus geschildert.




Sex Toys Mythen

Laci Green hat einen neues youtube Video- sex toy hysteria



Feminismus- Klassismus- Debatte

2cond Wave, 3rd Wave Feminismus? Akademisierte Sprache voller Fremdwörter oder leicht verständlich? Es brodelt in der feministischen Blogossphäre.
 Julie Bindel spricht über Fun-Feminismus  auf the staggers.
Zweisatz diskutiert auf take over beta über den Vorwurf feministischer-kauderwelsch
Kiturak geht dem Klassismus in feministischen Beiträgen auf den Grund
Naja Shehadeh behauptet  Feminismus hat nix mit Flausch zu tun
queerintheory sagt, nicht die Feministinnen sind akdemisch und faktengeil, sondern die "Abwehrstrategie der Privilegienheinis" drängt uns in Diskurse über Statistiken und Definitionen. feminismus-ist-hart


Prostitution ist supi

Mich nervt diese frauenverachtende pseudo-liberale Einstellung gegenüber Prostitution.
Männergelüste gegen Geld zu befriedigen, was soll daran gut sein? Die Millardenschwere Industrie lacht sich über die Verharmlosung bestimmt ins Fäustchen. Sybille Berg rüttelt mit ihrer Glosse über  die Sex-Boxen auf und liefert aufgrund des großen Echos mit Willige Dame für Love-Box gesucht nach. Was mich besonders ärgert,  ein männlicher User auf sexarbeiter.at antwortet darauf und das wird unkritisiert in dem größten deutschen Feminismusmagazin als Link gepostet. WTF? Die kleine Minderheit der freiwilligen Sexarbeiter rechtfertigt doch nicht, das wir die Augen vor dem ganzen Leid verschließen dürfen! Anstatt Werbung für diesen "normalen" Beruf zu machen, wünsche ich mir mehr Ausstiegsprogramme und Berichte darüber. Das es angeblich mehr Vergewaltigungen geben soll, wenn Sexarbeit verboten ist, wird gern als Argument hinzugezogen. Gerade von denen, die vorher noch gegen victim blaming angeschrieben haben, wo ist da die Logik? Vielleicht sorgt das neue Bewusstsein für das Unrecht dafür, dass mehr Vergewaltigungen angezeigt werden? Bei der Riesen Dunkelziffer halte ich eine Steigerung der angezeigten Fälle nicht für aussagekräftig über die Gesamtzahl der Taten. Die Vorteile des Verbots in Schweden sind nicht von der Hand zu weisen. Prostitutionsverbot-in-schweden-glueckliche-huren-gibt-es-nicht.

Die schwedische Literaturwissenschaftlerin und Linke Kajsa Ekis Ekman spricht mit EMMA über Prostitution als Konzept der Rechten - und als Irrtum der Linken. ohne-opfer-keine-taeter 
Ekman sagt:
"Man kann Frauenhandel niemals von der Prostitution trennen, denn es gehen niemals genug Frauen freiwillig in die Prostitution. Also muss man sie irgendwo herholen und zwingen. Die einzige effektive Möglichkeit, den Frauenhandel zu bekämpfen ist: Die Nachfrage nach Prostituierten zu senken!"

Ihr Interview in der jungle world Prostitution ist keine normale Arbeit

2 Kommentare:

  1. Bestimmte Männer haben Fantasien, die sie nur bei Prostituierten ausleben können. Was soll da passieren? Prostitution ganz abschaffen? Mehr Kontrolle in der Prostitution?

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  2. Was geht mich das Ausleben deren Fantasien an? Sollen Sie mit Ihren Partnerinnen sprechen, oder es bleibt halt eine Fantasie (was nun auch kein Drama ist). Frauen sind nicht für die Bedürfnisbefriedigung zuständig, sondern Menschen mit eigenen Fantasien.

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